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Start als freiberuflicher Dolmetscher und Übersetzer ....

„Karrierechancen und Marktüberblick: Dolmetschen und Übersetzen - vielfältig, faszinierend und zukunftsträchtig“, Pressegespräch bei der Expolingua Berlin 2009 am 20. November 2009, Statement des Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ), Katja Raeke, 1. Vorsitzende des BDÜ Landesverbandes Berlin-Brandenburg, Diplom-Dolmetscherin für Polnisch und Russisch.

 

Es gilt das gesprochene Wort

Einen schönen guten Morgen. Mein Name ist Katja Raeke, ich bin erste Vorsitzende des BDÜ-Landesverbandes Berlin-Brandenburg und von Haus aus Diplom-Dolmetscherin für die Sprachen Deutsch, Russisch und Polnisch. Ich bin auf dem Podium als Vertreterin des Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer, kurz BDÜ. Der BDÜ ist der größte Verband für Dolmetscher und Übersetzer in Deutschland und Europa. Er ist der Dachverband von 13 Mitgliedsverbänden, zu dem auch der Landesverband Berlin-Brandenburg zählt.

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Ohne die qualifizierte Arbeit von Dolmetschern und Übersetzern gäbe es keine Exportwirtschaft, keine internationale Politik und keine weltweiten Bestseller. Dolmetscher und Übersetzer bauen mit ihrer Arbeit eine Brücke in eine andere Sprache und eine andere Kultur.

Doch was macht eigentlich ein Dolmetscher? Und was ein Übersetzer?

Ich möchte zunächst auf die beiden Berufsbezeichnungen eingehen. Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass Dolmetscher und Übersetzer ein und derselbe Beruf sind. Das ist falsch. Es sind zwei Berufe. Sowohl der Berufsalltag als auch die Ausbildung von Dolmetschern und Übersetzern sind unterschiedlich. Lassen Sie mich dazu ein Beispiel geben: Wir Dolmetscher hören am Ende einer Konferenz häufig den gut gemeinten Satz: „Wir danken den Übersetzern in den Kabinen!“ Das Dankeschön freut uns, aber wir sind keine Übersetzer, sondern Dolmetscher. Als Dolmetscher arbeiten wir mündlich, wir dolmetschen zum Beispiel auf Konferenzen und übertragen dabei das gesprochene Wort von einer Sprache in die andere. Unsere Kollegen, die Übersetzer, arbeiten hingegen schriftlich. Sie übersetzen Texte: von der Broschüre über Verträge und Romane bis hin zu Bedienungsanleitungen. Während die Stärke der Dolmetscher also die mündliche Kommunikation ist, sitzt der Übersetzer an seinem PC und muss oft lange Texte akribisch genau übersetzen.

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Von Außenstehenden werden die Leistungen von Dolmetschern und Übersetzer oft unterschätzt. Viele denken, man brauche nur zwei Sprachen gut zu sprechen. Sie vermuten, es gibt das gleiche Wort nicht nur in der einen, sondern auch in der anderen Sprache. Ich kenne das aus meiner Berufspraxis, denn mir begegnen oft Menschen, die denken, ich sei eine Art „Wörteraustauscher“. Weit gefehlt! Das stimmt nicht. Dazu hat der bekannte Übersetzungswissenschaftler Hans G. Hönig sehr treffend gesagt, ich zitiere:

„Der Übersetzungsvorgang hat mit dem Austauschen von Wörtern so wenig zu tun wie das Schachspielen mit dem Verrücken von Schachfiguren.“

Um auf das Bild des Schachspielens und die zwei Berufsprofile zurückzukommen: Dolmetscher spielen praktisch „Formel-1-Schach“. Sie müssen in der Regel gleichzeitig hören und sprechen. Sie müssen extrem schnell entscheiden und fast Gedanken lesen können. Sie müssen das Gehörte in Sekundenbruchteilen umbauen und in die andere Sprache übertragen. Schachtelsätze, wie sie im Deutschen sehr beliebt sind, müssen sie in mundgerechte Portionen verpacken. Um auf diese Höchstleistung vorbereitet zu sein, brauchen Dolmetscher eine fundierte Ausbildung.

Übersetzer haben wiederum einen ganz anderen Berufsalltag. Sie sind für ihre Arbeit nicht unterwegs, sondern sie sitzen bei der Arbeit am Schreibtisch. Auch sie brauchen eine fundierte Ausbildung und müssen jeden Winkel eines Textes ausleuchten, schon in der Ausgangssprache. Sie schaffen es vielleicht, 5 bis 7 Seiten pro Tag zu übersetzen. Einen Text zu übersetzen dauert damit bisweilen genau so lange, wie einen Text zu schreiben.

Häufig stehen Übersetzer im Schatten der Dolmetscher, weil sie im Verborgenen wirken. Doch ihre Leistung ist nicht weniger anspruchsvoll und wichtig – insbesondere auch für den Exportweltmeister Deutschland, der ohne die professionelle Arbeit der Übersetzer nicht vorstellbar wäre.

Wie wird man Dolmetscher und Übersetzer?

Um Dolmetscher oder Übersetzer zu werden, muss man nicht nur sehr gute Sprachkenntnisse haben, sondern man muss das Handwerk der „Translation“ erlernen. Der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer empfiehlt deshalb als Vorbereitung auf den Beruf ein Studium.

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Und die Berufsaussichten?

Die Berufsaussichten für Dolmetscher und Übersetzer sind – wie eingangs erwähnt – gut. Angefacht durch die Globalisierung steigt das Volumen des Übersetzungsmarktes und liegt in Deutschland derzeit bei etwa 750 Millionen bis 1 Milliarde Euro pro Jahr. Auch in Zeiten der Finanzkrise wächst der Übersetzungsbedarf um jährlich circa 10 Prozent. Das ist erstmal gut für die Branche. Doch wo das Licht ist, gibt es auch Schattenseiten. Durch die Globalisierung gibt es einen starken Preiskampf, und die hoch spezialisierte Arbeit der Dolmetscher und Übersetzer wird leider von Auftraggebern oft unterschätzt.

Verschärft wird die Situation durch die Tatsache, dass nach Schätzungen des Verbandes gut 80 Prozent der Dolmetscher und Übersetzer in Deutschland freiberuflich arbeitet.

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Unsere größte Sorge ist – angesichts des Preiskampfes – die Qualität der Dienstleistung. Da beide Berufsbezeichnungen nicht geschützt sind, kann sich jeder so nennen, und es gibt sehr viele ungelernte Dolmetscher und Übersetzer auf dem Markt. Niemand würde sich von einer Stewardess fliegen oder von einer Krankenschwester operieren lassen. Doch aufgrund von Unwissenheit vergeben viele Auftraggeber eine Übersetzung an den billigsten Anbieter, frei nach dem Motto „Wörter austauschen kann ja nicht so schwer sein.“

Der BDÜ setzt sich für die Qualität der Dienstleistung und die dafür nötige Qualifizierung ein. Im Verband kann zum Beispiel nur Mitglied werden, wer seine Qualifikation nachgewiesen hat. Somit ist eine BDÜ-Mitgliedschaft für Auftraggeber ein Gütesiegel.

Doch zum Glück gibt es auch einige feste Stellen für Dolmetscher und Übersetzer. Diese Festanstellungen gibt es vor allen Dingen bei großen Unternehmen und bei Behörden – allen voran die Europäische Kommission, die mit der Generaldirektion Übersetzung und der Generaldirektion Dolmetschen den größten Sprachendienst der Welt unterhält. Es ist für den Verband ein positives Signal, dass sich die EU um den qualifizierten Nachwuchs in unserer Branche kümmert und damit auch signalisiert, welch hohen Stellenwert und Ansehen unser Beruf innerhalb der EU-Behörden hat.

Vielen Dank.

 


 

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